Meisterwerke der Kunst










Meisterwerke der Kunst, Juli 2004, Mappe 53:
Herausgegeben von:
Prof. A. Herrmann,
Prof. Dr. art J. Lewek,
Prof. Dr. Dr. J. Salzmann
Prof. Prof. Dr. P. Poppitz
Künstler des 21. Jahrhunderts
In dieser Mappe wurden die großen Meisterwerke von den bedeutendsten Künstlern der Zukunft zusammengestellt. Der rote Faden der Meisterhaftigkeit zieht sich als verbindendes Element durch die Reihe und offenbart einen Blick in das, was die Zukunft uns bringen wird.
Die geringe Anzahl der ausgewählten Künstler erklärt sich daraus, dass man Qualität heute mit der Lupe suchen muss und sich Können in der Kunst offensichtlich nur auf einen kleinen Kreis von Meistern beschränkt.
Die präsentierten Werke stellen jedes für sich einen radikalen Wendepunkt in der Kunstgeschichte dar.
J. Lewek verbindet mit seiner „Warholbanane in Beuysbraun“ das unvollkommene, überholte Schaffen zweier Künstler der Vergangenheit und entwickelt mit wahrer Meisterhaftigkeit aus den beiden eigentlich unbrauchbaren Vorlagen ein geniales Werk. Lewek hat mit diesem Objekt den Kunstbegriff um ein Vielfaches mehr erweitert als das seinerzeit der noch zaghafte Beuys versuchte; er verwendet Tropenholz, politisch unkorrekt konfrontiert er den Betrachter mit einer meisterhaft skizzierten Südfrucht, adaptiert Warhol, der für inhaltslose Kunst schlechthin steht, damit erfüllt er die unverständliche und verkopfte Theorie Beuys’ mit Leben und beschenkt Warhol nachträglich mit Inhalt. Er führt uns zu seinem neuen Kunstbegriff: KUNST KOMMT VON KöNNEN, der auch als Leitsatz dieser Mappe wieder zu finden ist.
Dieser Leitsatz findet sich selbstverständlich auch im Werk Herrmanns wieder. Man weiß gar nicht, was man zuerst bestaunen soll: die geniale Komposition, die unglaubliche Vielfältigkeit der malerischen Mittel, die ergreifende Räumlichkeit, oder die bestürzende inhaltliche Dimension. Mit dem übernehmen des Titels „Du hast Marvin ins Gesicht geschossen!“ aus einem seelenlosen Gewaltfilm nimmt der Künstler direkt Bezug auf die Probleme der Großstadt. Schonungslos und detailgetreu stellt er ein durch einen Schuss aus einer Browning zerstörtes Gehirn dar. Mit der Verwendung von Hasengehirn erteilt er den beuysschen Perversitäten der Vergangenheit eine endgültige Absage. Damit ist Beuys überwunden und der Weg in die Zukunft frei. In seiner inhaltlichen Dimension lässt sich im Werk Herrmanns eindeutig die intensive Zusammenarbeit mit seinem Künstlerkollegen Lewek erkennen.
Die „Divergenz auf Rot und Blau“ des Großmeisters P. Poppitz ist nur in Verbindung mit seien radikalen und modernen Sexualtheorien zu verstehen. Poppitz geht davon aus, dass Mann und Frau genauso gut zusammenpassen wie Beuys und Kunst. Die Konflikte zwischen Mann und Frau sind nach Poppitz die Ursache für alle Kriege und den 11. September. Das Menstruationsblut als einzig verbindendes Element zwischen den beiden Geschlechtern ist somit Sinnbild für die drohende Gefahr des Terrorismus. Diese Dimension alleine hätte ihn schon zum Meister gemacht, das Verwenden des Faustsymbols und die erschreckend realistische, anatomisch korrekte Darstellung des menschlichen Körpers führt ihn jedoch weit darüber hinaus.
Der „Mann im Garten“ ist das Schlüsselwerk des 21.Jahrhunderts. Ehnert löst damit das jahrzehntelange Problem der Darstellung von Bewegung. Was Boccioni nie hätte gelingen können, bewältigt Ehnert mit der ihn umgebenden Künstlergruppe. Was wie ein schneller Wurf, ein impulsives Ergebnis ungezügelter Kreativität aussieht ist tatsächlich das Ergebnis jahrzehntelanger Studien und jahrelanger Forschungen seiner Freunde. Das Ergebnis ist verblüffend: der Mann scheint sich zu bewegen und den Betrachter anzuspringen. So ist es auch Ausdruck unserer modernen Zeit und steht auf dem Markusplatz als Sinnbild der Dynamik und Entschlossenheit der jungen und echten Künstler. Von Vertretern der alten Kunst, wie seinem Lehrmeister A. Albert wurde die Größe des Werkes nie verstanden.
Mit dem Combine Painting J. Salzmanns wird die Kunst endgültig zur Religion. Die pedantische Höhlenmalerei Giottos wird hier genauso überworfen, wie die Abbildung religiöser Themen im Allgemeinen. Indem er den Engel als Karikatur darstellt beweist er endgültig die Nichtexistenz Gottes. Nach diesem Werk gibt es für die westliche Zivilisation nur noch eine Religion: die Kunst Salzmanns. Dieses Werk ist gleichzeitig auch die erste Seite aus der neuen Bibel, auf der Salzmann unmissverständlich die Richtlinien seiner Herrschaft darstellt. Sein künstlerischer Stil ist der Wegweiser für die Zukunft.
Als zwei Künstler, die sich der alten ölmalerei bedienen und diese in nie da gewesener Perfektion zu einem Höhepunkt bringen sind in der Mappe J. Lewek und A. Herrmann mit ihrem Gemeinschaftswerk „Die Befreiung“ vertreten. Sie setzen die Szene der Befreiung in das Umfeld eines Notizkalenders, den sie in fotorealistischer Manier der trompe-l’oeil-Malerei abbilden, und bringen so die Stellung von Wundern und Mysterien in der modernen Großstadt zum Ausdruck. Inhaltlich gilt es als das am schwersten zu deutende Werk der gesamten Kunstgeschichte. Wenn die Nymphe befreit wurde, warum fehlen ihr dann die Beine? Aber ist nicht jede Befreiung auch in sich ein Widerspruch? So kommt das Künstlerduo der zentralen Frage unserer modernen Gesellschaft bedrückend nah. Die Genialität den Stil einer Kugelschreiberzeichnung auf so verblüffende Weise mit öl auf die Leinwand zu bringen bleibt wohl nur der Kombination dieser beiden Meistergehirne vorbehalten. Als zusätzliche inhaltliche Ebene kommt die Einbringung der Selbstportraits beider Künstler in ein solches Bild als vollkommen neues Moment in der Kunstgeschichte hinzu. (Herrmann der Befreier, Lewek rechts daneben).
Die Planungsskizze „Der 11. September“ zur Bebauung des Ground Zero durch ein riesiges Environment des Künstlers J. Salzmanns bildet ein weiteres Glied in der Kette der Meisterhaftigkeit dieser Mappe. Die heliumgefüllten Ballons in Pinguinform überspannen in einer Größe von je 200 Metern den Himmel von New York. Dazwischen spannen sich Drahtseile, umgarnt von bunt eingefärbter Seide der südchinesischen Pei-Mei-Raupe. Die Drahtgerüste der Pinguine dienen als Wohnfläche für zahlreiche New Yorker. Salzmann bringt mit diesem Environment und Mahnmal die Verletzbarkeit und Unschuldigkeit der amerikanischen Nation zum Ausdruck. Salzmann artikuliert so seinen Blick als Europäer auf die USA als eine Nation, die frei von jeder Schuld ist und bereit auch die andere Wange der grässlichen Fratze des Terrorismus entgegen zu halten. Gerade deshalb sind in der Umgebung von Salzmanns verletzlichen Pinguinen elektronische Wegweiser für angreifende Flugzeuge installiert.
Dem unendlichen Leid der sächsischen Bevölkerung, verursacht durch die tragische Flutkatastrophe, wird mit der Fotografie „Hochwasser“ von P. Poppitz ein ergreifendes Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. In diesem Meisterstück der Dokumentarfotografie fängt Poppitz den ergreifenden Blick der leidenden Frau ein, lässt sie in der Weite der braunen Fluten mit erhobenen Armen stehen, um mit seinem Privathelikopter nach weiteren Motiven für seine Werkreihe zu suchen. Mit diesem Meistergriff des tatsächlichen Todes der abgebildeten Figur, stellt Poppitz die Kunst über das Leben des Individuums. Diesem lobenswerten Beispiel mögen die Künstler der ferneren Zukunft folgen.
Um dem Schüler den Unterschied zwischen Meister und Stümper zu verdeutlichen, haben wir in den Kanon dieser Mappe abschließend auch einen Vertreter der schlechten Kunst des vergangenen Jahrhunderts aufgenommen: „London (nach R. Frank)“ Das hier kein Könner am Werk war offenbart sich auf den ersten Blick. Nicht nur, dass F. Peschel keine eigene Bildidee findet und diese von einem Foto stehlen muss, auch formal ist das Bild eine Katastrophe. Die Aufteilung der Flächen erzeugt keinerlei Spannung. Die Vermischung von Collage und Zeichnung ist unter echten Künstlern zu recht verpönt, denn in der Kunst kommt es nur darauf an, eine Technik konsequent zu beherrschen. Das einzige, im Ansatz positive Moment ist die geschickt eingesetzt Giraffenstruktur. Doch dies reicht nicht, um die auf diesem Bild versammelten Fehlgriffe aufzuwiegen.
Der heutigen Kunstwissenschaft ist es zu recht vollkommen unbegreiflich wie die Machwerke dieses Dilletanten einst einer gesamten Künstlergeneration zum Vorbild gemacht werden konnten, während diese ihn schon längst überholt hatte. So kristallisiert sich der Unterschied zwischen Dilletant und Meister deutlich heraus.
Der Grundsatz für die Kunst der Zukunft bewahrheitet sich erneut:
KUNST KOMMT VON KöNNEN
UND NICHT VON WOLLEN,
SONST HIESSE SIE WUNST!
Albert Herrmann
Jonas Lewek